ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist ein Analyseverfahren, bei dem betriebsrelevante Größen (z.B. Materialien, Produkte, Kunden, Aufträge) entsprechend ihrer Bedeutung für den Unternehmenserfolg in die drei Klassen A (wichtig!), B (weniger wichtig!) und C (unwichtig!) eingeteilt werden.
Objekte, die der A-Klasse zugerechnet werden, zeichnen sich durch einen geringen Mengen- und hohen Wertanteil aus (wenn etwa nur drei von 20 Produkten eines Unternehmens 80% zum Umsatz, Gewinn oder den Kosten beitragen). Demgegenüber sind Objekte der C- Klasse durch einen hohen Mengen- und geringen Wertanteil gekennzeichnet, während Objekte der B-Klasse dazwischen liegen.
Hat man die ABC-Analyse durchgeführt, so lassen sich daraus betriebswirtschaftliche Prioritäten ableiten: Generell gilt, dass Objekte der A-Klasse die höchste Aufmerksamkeit verdienen, da bei ihnen die größten Gewinn- bzw. Einsparpotenziale liegen. B- und vor allem C-Objekte sollten demgegenüber mit weit geringerem Arbeitsaufwand behandelt werden.
Die ABC-Analyse dient der Steigerung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Sie kann in vielen Bereichen, z.B. zur Optimierung von Beschaffung, Lagerhaltung, Organisation und Absatz eingesetzt werden.
ABC-Analyse - Beispiel einer ABC-Analyse
Durch die Erbschaft seiner Großtante Marie kann sich Karl Ludwig den Traum eines eigenen Fahrradgeschäfts erfüllen. Nach einem Jahr hat er bereits über 1000 Artikel auf Lager, die Arbeit droht ihm über den Kopf zu wachsen und dennoch kommt das Geschäft nicht aus den roten Zahlen heraus.
Schließlich führt Karl eine ABC- Analyse durch und kommt zu folgenden Resultaten: Zu den A-Gütern zählen lediglich seine rund 100 Fahrräder, die 75% seines Umsatzes ausmachen. Rund 200 Artikel (Sättel, Lenker, Fahrradtaschen, Schaltungen etc.) zählen zu den B-Gütern, während 700 Artikel (Schrauben, Schläuche, Bremszüge, Ventile etc.) den C-Gütern zuzurechnen sind.
Karl zieht daraus folgende Schlüsse: Mit der größten Sorgfalt wird er sich zukünftig nur noch seinen Fahrrädern widmen. Dies betrifft nicht nur günstige Einkaufspreise und Lieferkonditionen, sondern auch eine marktgerechte Bedarfsplanung. So muss er im Winter nicht alle Fahrräder auf Lager haben und wird einige Modelle, die nur selten nachgefragt werden, nur noch auf Bestellung liefern. Zu den Lieferanten der B- und C-Güter wird er hingegen zukünftig weniger intensive Beziehungen pflegen. Ferner will Karl, um Arbeitsaufwand und Kosten zu senken, einige der B- und C-Güter aus seinem Sortiment nehmen und gar nicht mehr anbieten.